Geschäftsbericht 2021
Gremien Verantwortung
Rosa Kuh
#Möglichmacher

Im Porträt: Rosa Kuh

Unternehmergeist gepaart mit Leidenschaft, das zeichnet den jungen Landwirt Michael Bauer aus. „Wir lieben, was wir tun, und das schmeckt man“, ist seine Devise und das Motto der Marke „Rosa Kuh“, die er zusammen mit seiner Frau Steffi ins Leben gerufen hat. Unter diesem Label vermarkten beide erfolgreich die Produkte vom eigenen Hof in Obermichelbach bei Fürth. Michi und Steffi, wie sie sich auf ihrer Webseite nennen, steckt die Landwirtschaft quasi schon in den Genen: Beide stammen aus landwirtschaftlichen Familienbetrieben und lernen sich bei einem Kurs zur Unternehmerschulung für Landwirte kennen. 2011 heiraten der gelernte Landwirtschaftsmeister und die Agraringenieurin, das erste Kind kommt 2014 zur Welt. Der rosa Plüschhase von Tochter Louisa steht Pate für den Markennamen Rosa Kuh.

Steffi und Michael Bauer

2016 übernimmt das junge Ehepaar den Hof von seinen Eltern und baut die bisherige Direktvermarktung weiter aus. Was zunächst mit zwei Verkaufsautomaten zur Selbstbedienung mit Eiern, Wurst und Müsli beginnt, wird schnell ambitionierter. Mit dem Bau einer hofeigenen Molkerei 2019 steigen Michi und Steffi in die Produktion von eigenen Milchprodukten ein. Neben Speiseeis und Joghurt produzieren sie jetzt auch Käse und vertreiben nicht nur ab Hof, sondern auch in lokalen Rewe- und Edeka-Märkten und über einen eigenen Onlineshop.

„Um profitabel zu wirtschaften, braucht es eine bestimmte Größe und einen hohen Automatisierungsgrad. Dafür sind Investitionen nötig.“

Michael Bauer, Rosa Kuh

„Um profitabel zu wirtschaften, braucht es eine bestimmte Größe und einen hohen Automatisierungsgrad. Dafür sind Investitionen nötig.“

Michael Bauer, Rosa Kuh

Der Weg dahin ist nicht immer ganz einfach. „Um profitabel zu wirtschaften“, sagt Michael Bauer, „braucht es eine bestimmte Größe und einen hohen Automatisierungsgrad. Dafür sind Investitionen nötig.“ Für den Neubau der Molkerei müssen unter anderem 60 Hektar Ackerland beliehen und eine alte Maschinenhalle aus 1973 entkernt werden. Auch die bisherigen Kuh- und Legehennenställe brauchen eine Erweiterung, moderne Molkereimaschinen und ein zweiter Lieferwagen werden benötigt. Und die Banken sind skeptisch, viele lehnen die Finanzierung ab. Die VR meine Bank Fürth | Neustadt | Uffenheim, heute eine Zweigniederlassung der VR Bank Metropolregion Nürnberg eG, lässt sich überzeugen und macht gemeinsam mit der VR Smart Finanz das ambitionierte Projekt möglich. Während die VR Bank den Ausbau von Molkerei und Milchviehstall finanziert, übernimmt die VR Smart Finanz die Finanzierung der Maschinen und Anlagen zur Automatisierung der Stalltechnik und für die Selbstvermarktung.

„Das Geschäftsmodell der Rosa Kuh hat uns einfach überzeugt und mit der VR Smart Finanz hatten wir einen guten Partner mit an Bord.“

Günter Schiffer, Filialleiter

„Das Geschäftsmodell der Rosa Kuh hat uns einfach überzeugt und mit der VR Smart Finanz hatten wir einen guten Partner mit an Bord.“

Günter Schiffer, Filialleiter

„Das Geschäftsmodell der Rosa Kuh hat uns einfach überzeugt und mit der VR Smart Finanz hatten wir einen guten Partner mit an Bord“, begründet Filialleiter Günter Schiffer die Entscheidung der Bank. Sie sei nicht leichtfertig gefallen, erzählt Schiffer, der gemeinsam mit Firmenkundenbetreuer Holger Wolfram das Engagement umgesetzt hat. Sogar Firmenkundenvorstand Markus Engelmayer sei auf den Hof gekommen, um sich selbst ein Bild zu machen. „Ausschlaggebend war aber auch, dass wir uns als Genossenschaftsbank den Landwirten besonders verbunden fühlen“, führt Schiffer weiter aus. Er weiß, wovon er spricht, denn neben Gewerbekunden gehören vor allem Landwirte zu seinem Kundenkreis. Viele kennt er seit Jahrzehnten, denn der 55-jährige Bankkaufmann hat bereits seine Ausbildung bei der Bank absolviert. So hat er auch schon die Eltern des jungen Ehepaars betreut, kennt sogar den über 90-jährigen Großvater. „Und alle helfen mit auf dem Hof, vom jüngsten Nachwuchs bis zum Uropa“, berichtet Schiffer.

Dass alle mit Herz und Leidenschaft dabei sind, also nicht nur die Familie, sondern auch die sieben Angestellten, ist einer der Gründe für den Erfolg der Rosa Kuh, findet Michael Bauer. Ein anderer ist der nachhaltige Grundgedanke, der hinter dem Konzept steckt. So setzt der Betrieb schon früh auf erneuerbare Energien. Bereits im Jahr 2000 steigt der Vater in die Solarenergie ein, ab 2005 kommt die erste Biogasanlage hinzu. Heute deckt der Hof nicht nur seinen kompletten eigenen Strombedarf, sondern versorgt bis zu 600 weitere Haushalte mit erneuerbarer Energie. Das ist Teil eines Kreislaufprinzips, für das sich Michael Bauer besonders begeistert: „Wir achten auf eine nachhaltige Bodenbewirtschaftung und Tierhaltung, denn das ist die Voraussetzung dafür, dass aus der Milch unserer Kühe hochwertige Milchprodukte produziert werden können. Der Mist, den unsere Tiere produzieren, nutzen wir in der Biogasanlage und erzeugen damit selbst den Strom für die Produktion. Die Gärreste, die dabei als Nebenprodukt anfallen, geben einen sehr guten Bodendünger ab und werden zur Düngung der Flächen genutzt. So schließt sich dann der Kreis und nichts wird verschwendet.“ Dabei setzt Bauer auf maximale Transparenz: „Jeder kann bei uns auf den Hof kommen und sich ansehen, was wir machen. Wir haben einen gläsernen Stall.“

Michael Bauer hat schon vieles erreicht, fertig ist der umtriebige Landwirt aber noch lange nicht. Sein neuestes Projekt: eine eigene Außengastronomie mit Biergarten und angeschlossenen Käsereiferäumen. Und auch in die dürfen wieder alle hineinsehen, die auf den Hof kommen.

Abbildung der VR Bank Metropolregion Nürnberg eG

Die VR Bank Metropolregion Nürnberg eG entstand 2021 durch den Zusammenschluss der VR Bank Erlangen-Höchstadt-Herzogenaurach, der VR Bank Nürnberg und der VR meine Bank | Fürth | Neustadt | Uffenheim. Sie gehört heute mit rund 700 Mitarbeiter:innen an etwa 80 Standorten zu den größten genossenschaftlichen Banken in Franken. Um lokale Identitäten und Werte zu bewahren, treten die drei Banken nach wie vor unter ihren jeweiligen Namen am Standort auf.